Gelegentlich kursieren Meinungen, dass Carsharing und Auto Abo in etwa das Gleiche sind. Man muss hier aber deutlich differenzieren. Der ursprüngliche Sinn des Carsharing war es, dass man Fahrgemeinschaften bildet und statt drei oder vier Fahrzeugen eben nur eines nutzt und damit den Verkehr entlastet. Beim heutigen Carsharing geht es darum, dass sich mehrere Personen ein Fahrzeug teilen, dieses an vereinbarten Orten wieder zur Verfügung stellen, sodass wiederum eine andere Person das Fahrzeug dort übernehmen und weiter nutzen kann. Dabei müssen sich diese Personen nicht zwangsläufig persönlich kennen. Beim Carsharing wird es auch häufig so gehandhabt, dass ein Teil der Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt wird. Man spricht hier von der sog. „letzten Meile“. Man kommt also mit dem Fahrzeug selten bis an sein eigentliches Ziel.

Aber auch dieses Ziel wird vielerorts mittlerweile verfehlt. Denn statt das Netz zu entlasten, hat Carsharing durch das vergleichsweise günstige Angebot dazu geführt, dass viele die vorher den ÖPNV genutzt haben, nun auf Autos umsteigen und dadurch das Straßennetz und auch die Umwelt wieder zusätzlich belasten. Obendrein ist der hygienische Aspekt, insbesondere in Zeiten von Corona, beim Carsharing wirklich ein Problem. Denn die Fahrzeuge werden eben nicht an einen zentralen Service Point gebracht, sondern stehen eben an Verkehrsknotenpunkten, wie etwa Bahnhöfen, Endhaltestellen von Buslinien usw. in und um Ballungszentren. Und dort werden sie in der Regel nicht gereinigt und desinfiziert, bevor sie wieder genutzt werden.

Die Abrechnung erfolgt beim Carsharing nicht selten minuten- oder kilometergenau. Die eingesetzten Fahrzeuge sind immer häufiger Elektro-Fahrzeuge und müssen an einer Ladestation abgestellt werden, wo ein neuer Nutzer sie dann übernehmen kann. Benzinbetriebene Fahrzeuge müssen nicht wieder aufgetankt werden, bevor man sie abstellt.

Viele Leute nutzen hier also ein Auto und jeder zahlt aber nur für die Zeit oder die Strecke, für die er das Auto in Benutzung hatte. Es handelt sich um eine sog. Rahmenvereinbarung.

Die Fahrzeuge können heutzutage meist schon mit einer App gebucht werden. Durch die Buchung wird das Fahrzeug für den Benutzer freigegeben und man kann direkt los fahren.

Beim Auto Abo hingegen schließt ein Abonnent einen Vertrag mit einem Vermieter und ist in der Regel der alleinige Nutzer dieses Fahrzeuges über einen gewissen Zeitraum (1 – 12 Monate). Die Abrechnung erfolgt monatlich. Das Fahrzeug darf für sämtliche private und z. T. auch berufliche Zwecke genutzt werden.

Mit dem Fahrzeug ist der Abonnent flexibel unterwegs, wie etwa auf dem täglichen Weg zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen, um die Kinder von der Schule abzuholen oder für den gemeinsamen Urlaub. Das Fahrzeug befindet sich immer im unmittelbaren Umfeld des Benutzers und ist somit jederzeit verfügbar.

Man kann also sagen, dass beim Carsharing ursprünglich eher der ökologische Aspekt im Vordergrund stehen sollte und die Mobilität eine untergeordnete Rolle spielt, wohingegen beim Auto Abo das oberste Ziel die Mobilität des Abonnenten ist und sich der ökologische Zweck aber auch über die Auswahl des gewünschten Fahrzeuges definiert. Dies haben Auto Abo Anbieter bereits berücksichtigt und so finden sich im Angebot neben den bekannten Serienfahrzeugen eben auch Elektroautos und Hybrid-Modelle.

Während Auto Abos häufig von namhaften Automobilkonzernen oder Autovermietern angeboten werden, sind die Anbieter beim Carsharing häufig Städte und Gemeinden oder zum Beispiel auch die Deutsche Bahn.

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