18 Jahre und der Fahrspaß kann beginnen. Davon träumen viele junge Erwachsene. Doch die Realität sieht oft anders aus. Viele Anbieter ermöglichen keinen Zugang zu neuen Autos und auch die Anschaffung ist meist nicht leistbar. Hierfür spricht ein Auto-Abo, das gerade für Fahrzeugbesitzer ab 18 Jahren interessant ist.

Doch ab wann ist ein Auto-Abo für Anfängerfahrer sinnvoll? Es gibt viele Anbieter am Markt und dadurch auch verschiedene Möglichkeiten. In diesem Artikel gibt es alle Informationen rund um die Anbieter und das Auto-Abo ab 18 Jahren.

So hoch sind die Kosten für Fahranfänger

Neben den Anschaffungskosten eines Fahrzeuges ist der Wohl größte Anteil an Kosten die Kfz-Versicherung. Laut dem Kfz-Versicherer „Allianz“ zahlen gerade die Fahranfänger im Vergleich zu Autofahrern mit ein paar Jahren Erfahrung die höchsten Prämien. Für fehlende praktische Erfahrungen im Straßenverkehr können so 1.000 Euro und mehr an Versicherungsprämien im Jahr anfallen.

Der Versicherungsbeitrag hängt natürlich auch von verschiedenen Faktoren ab.

Diese können sein:

  • Welche Versicherungsschutz Kfz-Haftpflicht, Vollkasko oder Teilkasko
  • Welche Typklasse
  • Das Fahrzeugalter
  • Wohnort – Welche Regionalklasse
  • Die Höhe der Selbstbeteiligung

Quelle:

https://www.allianzdirect.de/kfz-versicherung/autoversicherung-fuer-fahranfaenger-ratgeber/

Alleine der hohe Versicherungsbeitrag ist gerade für junge Erwachsene eine große Belastung. Doch mit der Versicherung ist es oft nicht getan, denn zusätzliche Kosten wie die Kfz-Steuer oder auch anstehende Reparaturen können schnell das monatliche Budget aufbrauchen – mehr Flexibilität bietet hier das Auto-Abo!

Warum kann sich das Auto-Abo lohnen?

Die Anschaffung eines Neuwagens ist gerade als Fahranfänger teuer. Es fehlt noch das notwendige Kapital und man möchte auch nicht gerne auf einen alten Gebrauchtwagen zurückgreifen. Entscheidet man sich für ein Auto-Abo, sind reguläre Kosten bereits abgedeckt. Darunter fallen zum Beispiel Kosten für die Zulassung, die Kfz-Versicherung und Steuern , aber auch mögliche anfallende Reparaturen.

Die Vorteile, die für ein Auto-Abo sprechen, sind kaum zu übersehen. Von Beginn an ist ein transparenter Überblick aller monatlichen Kosten gegeben und diese sind zudem jeden einzelnen Monat gleich. Gerade Fahranfänger können damit gut kalkulieren.

Das Auto-Abo ab 18 Jahren bietet einfach mehr Flexibilität

Ein weiterer Vorteil des Auto-Abos ist die einhergehende Flexibilität, die mit einem Abo erfüllt wird. Möchte man sich nicht zwingend auf ein Fahrzeug festlegen, ist die Wahl eines Abos ideal. Das gewählte Fahrzeug ist neu und insbesondere sicher und es besteht die Möglichkeit, auch nach kurzer Fahrzeit den Wagen zu wechseln oder gar das Auto-Abo zu kündigen. Ganz einfach, unkompliziert und ohne großen Aufwand.

Der Hauptgrund für das Mindestalter – die Unfallstatistik

Junge erwachsene Fahrer im Alter von 18 und 24 Jahren und besonders im Alter zwischen 18 und 21 Jahren weisen laut Statistik ein erhöhtes Unfallrisiko auf. Gerade junge Männer sind überdurchschnittlich oft in Fahrunfälle verwickelt. Die Folgen der Unfälle sind überwiegend tragischer als bei Fahrern mit mehr Erfahrung.

Grund dafür ist, dass junge Fahrer über unzureichende Fahrerfahrung im Straßenverkehr verfügen und leichtsinnig sind. Die Unfallgefahr ist dadurch erhöht. Sie sind sich dem Risiko nicht bewusst und die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, ist oftmals stark vorhanden. Gefährliche Verkehrssituationen werden dadurch regelrecht unterschätzt.

Für das Auto-Abo gibt es jedoch auch eine Grenze im oberen Bereich. Fahrer zwischen 70 und 75 Jahren müssen bei den meisten Anbietern auf ein Abo verzichten.

Es gibt auch Auto-Abos ohne Mindestalter

Der Besitz eines Führerscheins und die damit folgende Anzahl an Jahren, in denen der Führerschein bereits in Besitz ist, kann eine weitere Voraussetzung für ein Auto-Abo sein. Wer die Möglichkeit auf ein Auto-Abo mit 18 Jahren hat, muss jedoch größtenteils mit einer eingeschränkten Fahrzeugauswahl rechnen.

Auf die Größe des Anbieters kommt es an

Ein guter Anbieter wiegt die besagten Kriterien ab und kommt den Fahranfängern mit den Altersbegrenzungen entgegen. Andere Anbieter wiederum möchten sich für mögliche Schäden an ihren Fahrzeugen absichern und machen keine Ausnahmen.

Hierbei kommt es oft auf die Größe des Unternehmens und die Anzahl der Autos an, die diese verkaufen. Kleine Verkäufer können Ausfälle nicht einfach wettmachen und müssen dann für die Schäden gegenüber anderen Kunden einstehen. Ein Anbieter mit mehreren 100.000 Fahrzeugen wird ein Abo schneller genehmigen.

Welche Anbieter bieten ein Auto-Abo ab 18 Jahren an?

Bei den meisten Verkäufern gibt es eine Beschränkung des Mindestalters, die oft bei 21 Jahren und höher liegt. Nur ein paar Anbieter bieten auch ein Auto-Abo ab 18 Jahren an.

Bei der Wahl des Abos und welche Sonderkonditionen man erhält, kommt es in erster Linie auf die Anbieter an. Jedoch sollte man die Konditionen genau unter die Lupe nehmen, denn diese sind von Verkäufer zu Verkäufer unterschiedlich.

Hier eine Liste mit zehn Anbietern für Auto-Abos, die bereits mit 18 Jahren abgeschlossen werden können:

  • Sorglos Günstig Fahren
  • Volvo
  • ADAC
  • Carship
  • Mercedes
  • MeinAuto
  • Buchbinder
  • Sixt
  • BMW
  • HUK

Zusatzfahrer müssen ebenfalls die Bedingungen erfüllen

Fahren auch andere mit dem Fahrzeug, müssen diese angemeldet werden und zwingend dieselben Bedingungen erfüllen wie der Hauptbenutzer des Fahrzeugs. Diese Voraussetzungen sind gerade für die Anbieter wesentlich, da sie ansonsten keine Kontrolle über die Fahrzeughalter haben.

Jüngere Fahrer haben vorwiegend keine Chance, mit angemeldet zu werden und müssen sich noch gedulden. Falls doch, entstehen in den meisten Fällen teure Zusatzkosten, damit sich die Verkäufer ausreichend absichern können.

Auto-Abos bereits mit 15 Jahren?

Leichte Vierräder der Klasse L6e machen es möglich!

Im Juli 2021 wurde das Mindestalter der AM-Klasse auf 15 Jahre gesenkt.

Womöglich weiten die Anbieter der Auto-Abos in Zukunft ihr Angebot auf Minicars aus und ermöglichen so den Jungfahrern ein bereits überdachtes Fahrzeug zu fahren. Dies würde eine sinnvolle Alternative zum herkömmlichen Zweirad darstellen, gerade in den Herbst- und Wintermonaten.

Die dazu in Kraft getretene EU-Verordnung Nummer 168/2013, Artikel 4 Absatz 2, Buchstabe „f“, beschreibt, welche Fahrzeuge in diesen Rahmen fallen:

Leichte Vierräder, auch Straßen-Quads genannt, dessen Nenndauer und Nutzleistung unter 4 kW beträgt. Leichtkraftfahrzeuge auf vier Rädern mit einer Nenndauer und Nutzleistung von unter 6 kW fallen ebenfalls in diesen Bereich. Jedoch dürfen diese nicht über mehr als zwei Sitzplätze verfügen und sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h beschränkt. Die maximale Leermasse beträgt 425 kg und der Fremdzündungsmotor Hubraum darf nicht mehr als 50 cm³ betragen. Selbstentzündungsmotoren sind auf einen Hubraum von 500 cm³ beschränkt.

Zusammengefasst bedeutet für Fahrzeuge auf vier Rädern:

  • Eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h
  • Einen Hubraum von maximal 50 cm³ bei Fremdzündungsmotoren und 500 cm³ bei Selbstentzündern
  • Eine Nutzleistung von 4 kW bei Straßen-Quads und eine Nutzleistung von 6 kW bei Leichtkraftfahrzeugen
  • Ein Gewicht von maximal 425 kg Leermasse

Quelle: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/autotest/autos-fuer-jugendliche/

Autor Thomas H.

Und ein weiterer Artikel zum Thema von Autor Christoph H.:

Der Erwerb der Fahrerlaubnis bringt viele junge Menschen an den Rand der finanziellen Belastbarkeit. Eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes bestätigt diese Aussage, denn im Jahr 2010 waren noch 85,8 Prozent der 18- bis 24-Jährigen im Besitz einer Fahrerlaubnis, im Jahr 2016 waren es nur noch 81,9 Prozent. 2018 sank die Quote sogar unter die Marke von 80 Prozent (79,2 %).

Die Gründe dafür mögen unterschiedlicher Art sein, aber auch die steigende Kinderarmut und das fehlende Geld in den Haushalten sind ein Grund für diese Tendenz. Wie soll denn da noch Geld übrig sein, um nach der bestandenen Führerscheinprüfung direkt mobil zu sein? Das Auto ist mit Abstand das am häufigsten genutzte Fortbewegungsmittel für den täglichen Weg zur Arbeit. Die Pendler-Statistik des ADAC ergab, dass im Jahr 2020 rund 60 Prozent der Deutschen, etwa 19,6 Millionen Menschen, täglich ihren Wohnsitz verlassen, um zum Arbeitsplatz zu pendeln. Dabei nutzen rund 68 % davon den Pkw (s. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/09/PD21_N054_13.html).

Wie nun bringt man also die oftmals knappen finanziellen Mittel bei Fahranfängern und jungen Erwachsenen und den hohen Bedarf an Mobilität mit einem Pkw zusammen? Manch einer hat vielleicht noch das Glück, dass eine finanziell gut aufgestellte Familie im Hintergrund bereits vorsorglich gespart und den Start ins Erwachsenenleben ermöglicht hat. Gut ein Viertel der Deutschen bis 25 Jahren lebt sogar noch im Elternhaus. Bedeutet aber auf der anderen Seite auch, dass dreiviertel der jungen Erwachsenen bis 25 auf eigenen Beinen steht. Es gibt also viele junge Menschen, die früh lernen müssen, selbstständig zu sein und sich selbst zu versorgen. Nach Beendigung der Schule geht es für gewöhnlich mit einer Berufsausbildung oder mit einem Studium weiter.

Nur die wenigsten haben das Glück, dass der Ausbildungsort oder die Universität bzw. Hochschule im unmittelbaren Umfeld liegt. Das ist meistens nur im urbanen Umfeld der Fall. Der Großteil der Bevölkerung wohnt aber nicht in einer Großstadt. Die einzigen beiden Möglichkeiten sind Umziehen oder Pendeln. Die Mehrheit der Auszubildenden pendelt zum Ausbildungsplatz (ca. 60 %).

Diese Umstände sind längst nicht mehr unbekannt und so hat sich auch der Markt dieser Umstände angenommen. Immer mehr Auto-Abo-Anbieter lockern ihre Geschäftsbedingungen und setzen die Mindestaltersgrenzen herab. Aktuell ist es aber noch eine deutliche Minderheit der Anbieter, zum Beispiel ViveLaCar, finn.auto und Faaren, die aktuell auch damit werben. Der Hauptgrund für das bisherige „Einstiegsalter“, das in der Regel bei 21-23 Jahren liegt, hängt einfach mit der Unfallstatistik zusammen. Die meisten Unfälle werden von 18- bis 25-Jährigen verursacht. So möchte man wenigstens auf etwas gesammelte Fahrerfahrung bei den jungen Fahrern bauen. Natürlich verbaut man sich dadurch auch ein mögliches Potenzial an neuen Abonnenten.

Manche Anbieter wägen hier ab und gehen mit ihren Mindestaltersgrenzen auf die jungen Fahranfänger zu, andere möchten sich lieber absichern und die möglichen Schäden begrenzen. Das hängt oft auch mit der Größe der Anbieter und der Anzahl der vorhandenen Fahrzeuge zusammen. Ein kleinerer Fahrzeugpool verkraftet kurzfristige Ausfälle nicht so einfach, wie einer, der aus mehreren 100.000 Fahrzeugen besteht. Weitere Anbieter, bei denen unter bestimmten Voraussetzungen Fahrzeuge ab 18 abonniert werden können, sind ADAC, Sorglos Günstig Fahren, Volvo, Carship, Mercedes, MeinAuto, Sixt, Buchbinder, BMW und HUK. Zusatzfahrer müssen immer die gleichen Voraussetzungen erfüllen, wie der Hauptbenutzer. Jüngere Fahrer, als durch das Mindestalter vorgegeben, sind bei den wenigsten Anbietern möglich und auch immer mit  Zusatzkosten verbunden.

Die Vorteile eines Auto-Abos für Fahranfänger sind nicht von der Hand zu weisen. Man hat von Anfang an eine transparente Übersicht über alle anfallenden Kosten. Die Kosten sind jeden Monat gleich. Der Abonnent bekommt in der Regel ein neuwertiges, modernes Fahrzeug mit den wichtigsten Sicherheitsstandards. Zudem bekommen 18-Jährige ohne finanzielle Sicherheiten so gut wie nie einen Kredit oder einen Leasingvertrag zu guten Konditionen, selbst wenn sie finanziell gut aufgestellt wären oder von den Eltern unterstützt werden. Dann müsste der Vertrag über die Eltern abgeschlossen werden oder aber die Eltern müssten bürgen. Des Weiteren haben Junge oft noch keinen eigenen Schadenfreiheits-Rabatt in der Versicherung erreicht. In einem Auto-Abo ist praktischerweise bereits eine günstige Versicherung mit Vollkasko inkludiert. Da wird dann von der großen Fahrzeugflotte des Anbieters profitiert. Ein Nachteil dabei ist, dass die Fahrer in der Regel dadurch keine eigene SF-Klasse aufbauen, da diese dann nicht übertragbar ist. Aber wer weiss, ob ein junger Autoabonennt nicht für sein Leben lang ein Abofahrer/in bleiben wird und daher eine eigene Kfz-Versicherung gar nicht mehr relevant werden wird.

Es gibt natürlich auch junge Erwachsene, die schon mit Anfang 20 genug Geld verdienen und für die die Anschaffung eines Fahrzeuges vielleicht kein größeres Problem darstellt. Aber auch für diese Gruppe ist ein Auto-Abonnement als Einstieg sicherlich eine Überlegung wert. Weiter in die Zukunft gedacht, kommt ja irgendwann sicher auch noch das Thema „Autofahren mit 16“ in den Focus. Bisher durften Jugendliche mit 16 Jahren entweder Leichtkrafträder mit bis zu 125 ccm und maximal 15 PS oder aber dreirädrige Fahrzeuge mit mehr als 50 ccm und mehr als 45 km/h Spitze, wie zum Beispiel den Ellenator, fahren. Als Alternative gäbe es noch Leichtfahrzeuge mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 45 km/h mit 4 Rädern, die mit der Führerscheinklasse AM bewegt werden dürfen.

Das Mindestalter für die AM-Klasse wurde im Juli 2021 auf 15 Jahre herabgesetzt (s. https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/autotest/autos-fuer-jugendliche/). Vielleicht erweitern Auto-Abo-Anbieter künftig ihr Angebot und öffnen sich für die Jungfahrer, für die ein überdachtes Fahrzeug eine sinnvolle Alternative zum Zweirad darstellt – insbesondere im Herbst und im Winter.

Die Nachfrage nach Auto-Abos kann man künftig mit Spannung und Interesse verfolgen. Wenn man vor der Auswahl steht, sich in jungen Jahren mit mehreren Tausend Euro zu verschulden und sich dabei nicht einmal ein gebrauchtes Fahrzeug mittleren Niveaus leisten kann oder aber ein neuwertiges Fahrzeug zu überschaubaren Kosten zu abonnieren, welches man nach Ablauf einer bestimmten Zeit sogar wieder zurückgeben oder wechseln kann, ist die Wahl aus rationeller Sicht ja eigentlich schon getroffen. Zudem neigen die jüngeren Menschen durch den „Netflix-Gedanken“ häufiger dazu, nichts fest zu erwerben sondern zu abonnieren.

Autor Christoph H.

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